Ein kleiner Erfahrungsbericht
Es ist einfach herrlich nach Lust und Laune Fotos zu machen, ohne daran
denken zu müssen, was es kostet bzw. ob man sich noch ein paar Fotos für
die Delphine an der Oberfläche aufhebt oder lieber den Film ganz
verknipst. Die Kontrolle des Aufnahmeausschnitts gelingt hervorragend,
die Schärfe lässt sich leider nur grob beurteilen. Die Bedienbarkeit
unter Wasser ist allgemein hervorragend, nur das Zoom reagiert etwas
träge. Die komplette Einheit ist sehr kompakt, unter Wasser leicht
negativ und lässt sich auch mit einer Hand ausrichten zum knipsen.
Durch die Wärmeabgabe einer Digitalen hat man anscheinend auch deutlich
weniger Probleme mit beschlagendem Objektiv/Port. Da fehlt mir aber der
direkte Vergleich.
Der Akku der G1 hält in der Praxis ausreichend lange. Ich kann die G1 unter
Wasser etwa 1.5 bis 2 Stunden (2 TGs) mit angeschaltetem Display und
AutoFokus auf "continuous" angeschaltet lassen, bevor der Akku
nachlässt. Vorher geben eher noch die Blitzakkus auf. ;) Um es gleich zu
sagen, ja, ich verwende einen Canon-Systemblitz (ebenfalls im
UK-Gehäuse) 380EX (E-TTL) und keine Tageslichtlampe. Allerdings würde
ich auch gerne mal eine Tageslichtlampe ausprobieren. Damit der Blitz
auch im UW-Gehäuse zoomt, war leider erst eine kleine
Umbauarbeit nötig.
Die Lichtempfindlichkeit ist ziemlich gut, ohne externe Lichtquelle
werden die Bilder sehr blaustichig, was sich aber später einfach in der
Bildverarbeitung korrigieren lässt. Features wie max. 30sec lange
"Filme" (ohne Beleuchtung bei eher mässiger, rauschiger Qualität 320x140
XXX
Pixel, trotzdem sehr nett) funktionieren problemlos.
Leider gibts Probleme mit der automatischen Belichtung beim Blitzbetrieb
und Motiven mit hohem Kontrast. Es fällt auf, dass es oft zu
überbelichteten Aufnahmen kommt. Helle Flächen werden viel zu hell
abgebildet und "überstrahlen" damit. Ich korrigiere daher alle
Blitzaufnahmen mit -1 Blende. Wahrscheinlich wäre es besser mit einer
Tageslichtlampe zu fotografieren ...
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Noch ein vielleicht Digitalkamera-typisches Problem: Es gibt eine kleine
Verzögerung zwischen Auslösen und Foto machen, speziell, wenn der
Autofokus nochmal nachstellt (kommt wohl vor, weil der Autofokus
durchaus besser arbeiten könnte). Dem kann man entweder durch Einstellen
des Schnappschuß-Programms begegnen, dabei werden fixe Einstellungen
bzgl. Brennweite (max. Weitwinkel) und Schärfe (Entfernung auf
unendlich) getroffen, oder - noch viel besser - man stellt vorher schon
mal durch leichtes Eindrücken des Auslösers scharf.
Und wie ist das mit dem Tauchen mit Kamera? Also auf jeden Fall
aufwendiger. Man hat noch ein Gerät, welches man bedienen (und
festhalten) muss.
Üblicherweise springt man erst ohne Kamera ins Wasser und lässt sie sich
dann nachgeben. Bei Drifttauchgängen vom Boot aus geht das meist nicht,
da hat es sich für mich bewährt mit dem Rücken voran ins Wasser zu
springen und die Kamera mit gestreckten Händen vor/über mich zu halten.
Dadurch sollte die Belastung für die Dichtungen minimal sein.
Auf jeden Fall kontrolliere ich die Dichtigkeit gleich am Anfang des
Tauchgangs. Es dürfen natürlich keine Bläschen vom Gehäuse
aufsteigen!
Die besten Bilder entstehen, wenn man recht nah am Objekt ist und dieses
möglichst von unten fotografiert. Dabei ist es sehr wichtig den Blitz
richtig auszurichten, der Blitzarm muss also sehr gut bedienbar
sein.
Um es kurz zusammenzufassen, ich bin begeistert! ;-)
Weitere Links:
Einige meiner Bilder ...
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